Vernissage am Campus29

Oktober 2019 Zum ersten Mal haben die Auszubildenden am Campus29 Besucher*innen in ihre Räume eingeladen. Anlass war eine Ausstellung zum Abschluss des ersten fächerübergreifenden Lernprojektes – im Fokus: verschiedene sozialpädagogische Handlungsansätze.

Gekommen sind neben befreundeten oder verwandten Neugierigen vor allem Kolleg*innen aus den Einrichtungen, in denen die Auszubildenden arbeiten – und neugierige Beschäftigte des Trägers, die im selben Haus in der Verwaltung arbeiten und mal sehen wollten, was in den Räumen der neu gegründeten Fachschule eigentlich passiert.

Die Auszubildenden hatten sich über mehrere Wochen mit der Geschichte der Sozialpädagogik beschäftigt und in kleinen Arbeitsgruppen je einen Raum zu Maria Montessori, Friedrich Fröbel, Rudolf Steiner und Loris Malaguzzi gestaltet.

Lesen Sie hier die Artikel unserer Auszubildenden zur Vernissage:

Die Vernissage – Montessori

Während der Vernissage gab es viel zu sehen, auch in dem Raum zu Maria Montessori. Die Erfolge und Meilensteine der Maria Montessori wurden anschaulich dargestellt und die Ansätze der Pädagogik auf künstlerische Weise aufgezeigt.
Anhand eines Zeitstrahls wurden die wichtigsten Daten aus Montessoris Leben aufgezeigt und mit Hilfe von bunten Plakaten erklärt. Ausserdem konnten die Besucher die Fähigkeiten des Kreativitätsgenies der Arbeitsgruppe bewundern – entweder man lernt, sich die Schleifen richtig zuzubinden anhand eines selbstgebastelten Schuhmusters oder man öffnet selbstkreierte Fenster und eine Tür an der Wand, um sich Begrifflichkeiten der Montessoripädagogik noch einmal zu verinnerlichen. Zudem gab es zwei Beispiele des bekanntesten Montessori-Materials, nämlich ein rosa-farbener Turm, der in seiner Form zwar immer gleich bleibt, obgleich die Größe der Bauklötze stetig zu- oder abnimmt, je nach Perspektive. Die Einsatzzylinder ähneln sich dem Turm, ausser dass es statt horizontal wie beim Turm nun in die vertikale geht. Nicht verstanden? Kein Problem, selbstverständlich hängt eine selbstgeschriebene Gebrauchsanweisung mit dabei. Highlight des Raumes war ein Interview, welches mit einer Erzieherin aus einem Montessori-Kinderhaus geführt wurde und als Audiodatei zum Anhören auslag – eine sehr informative Sache!
Diverse Zitate von Montessori, die als Sprechblase überall verteilt im Raum hängen, wie zum Beispiel „Erwachsene sind das größte Hindernis für die Entwicklung des Kindes“ runden die imposante Ausstellung ab. Das macht Lust auf mehr!
(Harris Cheema)
Vernissage Friedrich Fröbel

In den letzten sechs Wochen haben wir uns intensiv mit der Geschichte der Pädagogik beschäftigt. Wir wurden in vier Gruppen eingeteilt, welche sich jeweils mit einem Pädagogen beschäftigten. Die Ausarbeitung der jeweiligen Gruppen in unterschiedlichen Räumen wurden am 21.10.2019 bei einer Vernissage präsentiert. Unsere Gruppe beschäftigte sich mit Friedrich Fröbel.
Friedrich Fröbel (1782- 1852) war bereits durch seine Kindheit geprägt, da seine Mutter kurz nach seiner Geburt starb. Er bekam die Französische Revolution in seiner Kindheit mit, deren Werte oft in seiner Pädagogik auftauchen. Fröbel etablierte den Begriff „Kindergarten“ und schrieb sowohl „Häschen in der Grube“ als auch „backe, backe Kuchen“. Schon in seiner Kindheit entdeckte Fröbel die Vielseitigkeit der Natur, weshalb es ihm wichtig war, jedem Kindergarten einen Garten zu ermöglichen. „Kinder sind wie Blumen, man muss sich zu ihnen niederbeugen wenn man sie erkennen will“.
Für Fröbel ist jedes Kind individuell gut, dabei sind ihm Herkunft und Religion unwichtig. Das Kind soll sich laut Fröbel zu einem selbsttätigen Menschen entwickeln. Damit Erziehung und Bildung stattfinden kann, nutzen Mütter und Kinderpflegerinnen Spiele und Beschäftigungsmittel wie z.B. Kugel, Walze, Würfel und Naturmaterialien, welche auch heutzutage in den Kitas zu finden sind.
Die Vernissage war eine gute Möglichkeit, um unser Gelerntes und unsere kreative Raumgestaltung zu präsentieren. Jeder Raum wurde für sich individuell themenbezogen gestaltet. (Sarah Heyden)
Waldorf-Pädagogik

Waldorf ist mehr als seinen Namen tanzen. Das haben wir während der Ausarbeitung des Waldorfraumes erfahren. Wir wussten noch nicht viel über die Waldorfpädagogik, mit Hilfe von verschiedenen Quellen, wie Büchern, dem Internet und einem Interview mit einer Waldorfschülerin, sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass Eurythmie nicht nur bedeutet, seinen Namen zu tanzen, sondern eine Art ist, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, in schönen, fließenden Bewegungen.
Die erste Waldorfschule entstand 1919 in Stuttgart und besteht bis heute. Nach Rudolf Steiners Tod (1861-1925) entstand der erste Kindergarten nach dem Konzept Steiners.
Bei der Gestaltung des Raumes für die Vernissage haben wir viele Naturmaterialen verwendet, wie Kastanien, Blätter, Eicheln und Bucheckern für den Jahreszeitentisch, außerdem Kastanien, Tannenzapfen und Eicheln als natürliche Spielgaben sowie Wolle, Filz, handgemachte Puppen und selbstgestaltete Bücher.
Was wir bei unserer Recherche herausgefunden haben ist, dass es einige Gemeinsamkeiten mit unseren Trägern, Kinderwelt Hamburg e.V. und der Flachsland Zukunftsschulen gGmbH gibt. Etwa die Wertschätzung von Bio-Ernährung, Nachhaltigkeit oder die Haltung, dass Kinder durch Eigenerfahrungen lernen. Die Waldorfpädagogik ist eine Alternative zu der heutigen Plastik- und Mediengesellschaft. Bei der Vernissage hat sich herauskristallisiert, dass auch heute noch Interesse in der Gesellschaft weltweit besteht, den Kindern die Natur nahe zu bringen. (Sabina Strege)
Die Reggio Pädagogik

Am 21.10.2019 war es endlich so weit, wir konnten unseren Gästen die von uns lang erarbeiteten Werke präsentieren. Vor der Eröffnung waren wir alle sehr aufgeregt und angespannt. Als die Gäste dann endlich in unseren Raum waren, fiel unsere Anspannung schnell ab und wir kamen in sehr interessante Gespräche mit den Gästen. In dem von uns gestalteten Raum konnte man alles über die Reggio Pädagogik erfahren und erleben. Die Kernaussage zu unserem Thema, welche man in unserem Raum finden konnte ist, dass Kinder ihre eigenen Forscher sind und sich durch Ausprobieren weiterentwickelt. Besonders gut kam unserer Anschauungsmaterial an, welches eine Erfahrungsbox, Zerrspiegel und Plakate waren. Zusammengefasst war der ganze Tag für uns eine tolles neues Erlebnis. Uns hat sehr das positive Feedbeck der Gäste über unsere Raum gefreut. (Swantje Kühl)