Büro-Geschichten

Februar 2020 – Heute war mal wieder ein abwechslungsreicher Tag im Büro – übrigens einem sehr beliebten Raum in unserer Kita. Schon auf dem Weg von der Küche ins Büro werde ich von einem Zweijährigen gefragt, ob ich jetzt in mein Büro gehe und ob er mitkommen könne. Passt für mich, wir gehen gemeinsam. Er setzt sich an den zweiten Schreibtisch, schaut aus dem Fenster und erzählt mir, dass er bald mit seinen Eltern einen Ausflug macht; nach Asien! Er sitzt noch eine Weile am Fenster und berichtet mir, welche Kinder gerade ankommen. Dann verabschiedet er sich mit den Worten: „Tschüss, bis nächstes Mal!“

Kurze Zeit später kommen zwei Mädchen (beide 5) zur Tür herein und fragen mich, ob sie im Büro malen dürfen. Von mir aus gerne. Sie setzen sich an den Schreibtisch, malen ihre Bilder und unterhalten sich dabei. Ab und zu werde ich in ihr Gespräch eingebunden. Nachdem die beiden wieder gegangen sind, höre ich eine Mutter im Flur ihren zweijährigen Sohn fragen, wo er an diesem Morgen hingehen möchte. „Ins Büro“, lautet seine Antwort. Er entschließt sich dann aber doch erst einmal zu frühstücken.

Der Vormittag ist mittlerweile in vollem Gange, da kommen zwei Jungs (beide 3) ins Büro und fragen nach „der kleinen Arbeit“. Sie meinen den kleinen klappbaren Taschenrechner – ich gebe ihnen das Gerät. Sie sind einige Zeit intensiv beschäftigt. Unterdessen kommen drei weitere Kinder, um zu fragen, ob heute vielleicht geschreddert werden müsse und falls ja, ob sie das übernehmen könnten. Wir einigen uns auf den Nachmittag. In der Zwischenzeit haben sich zwei weitere Kinder eingefunden und sich das große magnetische Weltpuzzle geschnappt. Das lässt sich am besten auf dem Boden spielen.

So vergeht der Vormittag, wie im Fluge. Nach dem Mittag steht ein zweijähriges Mädchen an der Bürotür und teilt mir mit, sie müsse auch arbeiten. Am besten an meinem zweiten Schreibtisch. Kaum hat sie angefangen, steht die schon die Schredder-Crew in der Tür: es wird laut im Büro. Immer mehr Kinder kommen vorbei und gucken, wie die drei schreddern. Schnell gibt es die ersten Anmeldungen für das nächste Mal.

Am späten Nachmittag kommt nun auch noch der Junge vorbei, der schon morgens ins Büro wollte. Er habe eben geschlafen, aber nun sei er ja da. Er hat viele Fragen und möchte alles genau wissen. Wir unterhalten uns eine ganze Weile über all die verschiedenen Geräte, Fächer und Schreibwaren, die bei mir zu finden sind.

Als ich Feierabend mache, guckt er mir beim packen meiner Fahrrad-Taschen zu, die ich noch kurz stehen lasse, um mich zuerst von den Kollegen zu verabschieden. „Du hast was vergessen!“, sagt er sofort. Wie aufmerksam!

Leslie