Partizipation ist der Schlüssel zu Bildung und Demokratie. Wir ermutigen die Kinder und Jugendlichen in unserem Bildungshaus, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, indem wir ihnen eine gewachsene Kultur der Selbst- und Mitbestimmung vorleben. Sie erfahren von Anfang an, dass ihre Meinung und ihre Bedürfnisse respektiert und beachtet werden, ihre Teilhabe erwünscht ist und dass mit der Verantwortung für sich selbst immer auch eine Verantwortung für das Wohl der Gemeinschaft einhergeht. Das schließt auch den verantwortungsbewussten Umgang miteinander sowie mit unseren Räumlichkeiten ein.
Jeder Mensch hat ein Recht auf Teilhabe und ein Bedürfnis sich einzubringen, auch wenn er noch ganz klein ist. Unsere Pädagoginnen und Pädagogen achten dabei darauf, dass die Partizipationsprozesse dem Entwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen entsprechen.
Wir wissen aus Erfahrung, dass Partizipation mühsam sein kann, weil sie Geduld und Toleranz erfordert. Sie sichert aber auch die Überprüfbarkeit von Entwicklungen und verhindert Willkür und Beliebigkeit. Uns ist wichtig, Abläufe, Entscheidungsprozesse und Strukturen transparent und offen zu gestalten und Veränderungen zuzulassen. Gremien in den unterschiedlichen Bereichen sichern partizipative Strukturen.
Partizipation gelingt am besten, wenn alle Mitglieder einer Gemeinschaft bereit sind, sich zu beteiligen und Verantwortung zu übernehmen. Das betrifft die Kinder und Jugendlichen im Bildungshaus genauso wie sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Bereiche sowie die Eltern.
Wir sind offen für die Wünsche und Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes und richten unser pädagogisches Handeln achtsam danach aus. Unsere Pädagoginnen und Pädagogen sind Begleiter und Impulsgeber der Kinder. Sie hören ihnen zu, nehmen ihre Meinung ernst und ermutigen sie, sich einzubringen, eigene Grenzen zu vertreten und die der anderen zu achten.
Freiwilligkeit ist uns wichtig. Es gibt im Verlauf des Tages pädagogische Angebote und Projekte, an denen die Kinder teilnehmen können. Darüber hinaus sind freies Spiel, Rückzug und Ruhe jederzeit möglich. Die Kinder entscheiden selbst, ob sie am Morgenkreis teilnehmen möchten oder wann und mit wem sie wo spielen. Sie entscheiden, wann und wie viel sie essen wollen – und ob und wie lange sie mittags schlafen möchten. Wir bieten ihnen dabei einen für sie überschaubaren Rahmen, in dem sie solche Entscheidungen treffen können, beispielsweise einen festen Zeitraum für das Mittagessen.
Entscheidungen, die alle Menschen in der Kita betreffen, werden demokratisch in der Kinderkonferenz besprochen. Die Kinder moderieren dieses Gremium, wie auch die Morgenkreise, selbst – sie werden dabei von unseren Pädagoginnen und Pädagogen unterstützt. Ein Beispiel: Freitags ist bei uns Spielzeugtag. Das bedeutet, Kinder dürfen ein eigenes Spielzeug in die Kita mitbringen. Zu welchem Thema – darüber stimmen sie selbst ab.
Die Einschulung ist erfahrungsgemäß ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Wir beobachten das wachsende Bedürfnis unserer Schülerinnen und Schüler mehr Verantwortung für sich, aber auch für die Gemeinschaft zu übernehmen. Unsere Pädagoginnen und Pädagogen bestärken die Kinder darin und stehen ihnen unterstützend zur Seite.
Uns ist wichtig, den Kindern auch in der Schule weiter diverse Möglichkeiten zu bieten, ihren Alltag mitzugestalten. Sie können nach Absprache mitbestimmen, wo und mit wem sie was lernen möchten – ob sie allein oder in Kleingruppen arbeiten, im Teamraum oder an einem anderen Ort im Bildungshaus. Die Kinder lernen zudem ab Jahrgang 1, auch individuelle Pausen in Anspruch zu nehmen. Denn wir sind überzeugt, dass sie mit Freude Verantwortung übernehmen, wenn sie erfahren, dass sie mit ihren Wünschen und Bedürfnissen ernst genommen werden und ihre Meinung zählt.
Wir bieten den Kindern mittags ein frisch zubereitetes Buffet mit warmen Speisen und Salaten an. Sie bestimmen selbst, was und wie viel sie essen – und übernehmen gemeinsam Verantwortung für Ordnung und Sauberkeit im Essenssaal.
Gremien wie die Teamkonferenzen und der Primarrat bieten den Kindern die Möglichkeit, das Zusammenleben im Bildungshaus aktiv mitzugestalten. Alle Themen, die die Kinder bewegen und die Gemeinschaft betreffen kommen hier auf die Tagesordnung.
Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern, deren Kinder in unser Bildungshaus kommen, ist ein grundlegendes Element unserer pädagogischen Arbeit. Die Eltern sind wichtige Bezugspersonen und Experten für ihre Kinder. Wir sind an ihren Erfahrungen und einem guten Austausch sehr interessiert.
Gleichzeitig wünschen wir uns, dass Eltern auch selbst Verantwortung übernehmen und sich an der Gestaltung des Lebens im Bildungshaus beteiligen. Das betrifft sowohl die konkrete Gestaltung unserer Räume oder der Außenanlagen, als auch inhaltliche Mitgestaltungsmöglichkeiten.
Zurzeit gibt es beispielsweise eine Eltern-Arbeitsgruppe zum Thema Nachhaltigkeit, einen Festausschuss und den so genannten „Pädagogischen Salon“, in dem sich engagierte Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen, Schülerinnen und Schüler sowie die Geschäftsführung des Trägers regelmäßig austauschen. Außerdem sind Eltern im Förderverein aktiv. Mütter und Väter, die sich für eine der bestehenden Arbeitsgruppen interessieren oder eine neue Gruppe gründen wollen, können gerne an AGZukunftsschule@gmx.de schreiben.
Darüber hinaus sichern Gremien die Partizipation der Eltern. Von der Kita bis in den Sekundarbereich gibt es von den Eltern gewählte Elternvertreter und einen Elternrat.